Archiv der Kategorie: Eintopf

Eintopfrezepte

Steckrübeneintopf

Herzhafter Steckrüben-Eintopf

Heute vereinen sich in meinem Eintopf traditionelle mit moderner Küche, Hausmannskost mit Superfood. Schon zu Zeiten unserer Eltern und Großeltern waren Steckrüben oder auch Kohlrüben ein elementares Lebensmittel in der vitaminarmen Winterzeit. Leider ist das regionale Gemüse in diesen Generationen nicht besonders beliebt, da die Erinnerungen daran oftmals mit Nahrungsmittelknappheit verbunden sind. Deshalb waren die Rüben jahrzehntelang vom Speiseplan nahezu verschwunden.

Seit einiger Zeit besinnen sich die Leute jedoch auf die einheimische, saisonale und bodenständige Gemüseküche und probieren gern neue/alte Geschmacksrichtungen. Die Steckrübe ist sogar „Gemüse der Jahres“ 2017. Es gibt also keinen Grund, diese tolle Knolle unbeachtet links liegen zu lassen. Der Geschmack ist relativ neutral, erinnert vielleicht ein wenig an Kohlrabi und deswegen lässt sich die Steckrübe perfekt mit vielen verschiedenen Gemüsesorten kombinieren, in meinem Fall eben mit Kartoffeln, Möhren und Kürbis. Aufgepeppt mit fruchtig-scharfem Ingwer und frischen Kräutern ergibt das einen überaus leckeren Teller voller Glück zum Löffeln.

Zutaten für 4 Portionen:Zutaten für Steckrüben-Eintopf

  • 600 g Steckrübe, geschält
  • 300 g Kartoffeln, geschält
  • 150 g Möhren, geputzt
  • 100 g Schalotten, geschält
  • 250 g Kürbis, geschält
  • 2 EL Rapsöl, kaltgepresst
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 100 ml Saure Sahne
  • 3 EL Estragon-Essig
  • 1 Stk. Ingwer (walnussgroß)
  • 3 EL gehackte Petersilie
  • (Meer-)Salz, Pfeffer
  • ein großer Suppentopf
    1. Steckrübe, Kartoffeln, Möhren und Kürbis in ähnlich große Stücke (ca. 1,5 cm) schneiden
    2. den Ingwer schälen und fein reiben, die harten Fasern bleiben übrig
    3. die Schalotten fein würfeln und in dem Rapsöl für etwa eine Minute anschwitzen
    4. das Gemüse  und den Ingwer dazu geben und unter rühren kurz mitrösten
    5. mit der Gemüsebrühe aufgießen, noch einen gestrichenen Teelöffel Salz hinzugeben und 15 – 20 Minuten zugedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen
    6. die Saure Sahne und den Estragonessig dazugießen
    7. mit dem Stabmixer zwei/drei Runden durch den Topf ziehen, um eine gewisse Sämmigkeit zu schaffen
    8. mit Salz und Pfeffer nach eigenem Geschmack nachwürzen
    9. vor dem Servieren die frisch gehackte Petersilie unterrühren

… aufgewärmt schmeckt’s nochmal so lecker

Tipps zu den Zutaten:

Eine gute Alternative zu dem Kürbis wären Süßkartoffeln und die Möhren könnten durch Pastinake oder Petersilienwurzel ersetzt werden. Der Estragonessig ist sicher etwas außergewöhnlich und nicht ganz einfach zu bekommen. Meiner ist selbst angesetzt (3 große Zweige frischer Estragon auf 750 ml weißen Balsamico-Essig, mind. 1 Monat ziehen lassen, je länger um so besser). Hier kann natürlich auch ein anderer Kräuteressig verwendet werden.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

GUTEN APPETIT! 🙂


ca. 250 kcal pro Portion, 3 BE, vegetarisch

Hot Chili con Avocado

Chili mit Avocadocreme

Es gibt wohl nur wenige Gerichte, die so zur zufriedenen Sättigung einer großen Menge von Leuten geeignet sind, wie ein leckeres Chili. Es ist das optimale Partyessen auch bei Feiern im Freien. Man kann es prima vorbereiten und durch`s Aufwärmen wird es immer besser. Meist wird angenommen, dass Chili (con Carne) aus Mexiko stammt, dabei kommt es in seiner hunderte Jahre alten, ursprünglichen Fleischvariante aus der texanischen Küche.

Die vegetarische Abwandlung ist eher eine neuere Erfindung. Statt Hackfleisch wird die Konsistenz durch verschiedene Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen erreicht. Sie haben einen hohen Eiweißgehalt und sind somit perfekt für die vollwertige Ernährung. In meinem Rezept kommt neben guten Gewürzen etwas Kakao gegen Ende der Kochzeit dazu. Dies schein zunächst ungewöhnlich und exotisch, ist jedoch angelehnt an die mexikanische Mole, die traditionelle würzige Schokoladensauce. Gekrönt wird mein scharfes Chili mit einer Avocadocreme bzw. Guacamole, die ebenfalls ein mexikanischer Klassiker ist. Als kaltes Topping wirkt sie erfrischend und nimmt dem Eintopf etwas die Schärfe.

Zutaten für 6 Portionen:Zutaten für Chili mit Avocadocreme

  • 255 g Kidneybohnen, gekocht (1 Dose)
  • 265 g Kichererbsen, gekocht (1 Dose)
  • 240 g Borlottibohnen, gekocht (1 Dose)
  • 250 g Gelbe Linsen, getrocknet
  • 800 g Schältomaten (1 große Dose)
  • 200 g gerösteter Paprika (aus dem Glas)
  • 200 g rote Zwiebel, geschält
  • 2 EL Olivenöl, kaltgepresst
  • 2-3 Knoblauchzehen, geschält
  • 50 g Tomatenmarkt
  • 3 TL Harissa
  • 1 TL Kreuzkümmel, gemahlenChili con Avocado im Feuertopf
  • 1 TL Koriander, gemahlen
  • 1 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 0,75 l Wasser
  • 10 g Kakaopulver, ohne Zucker
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 reife, weiche Avocado (ca. 200 g)
  • abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • 5 EL Zitronensaft
  • (Meer-)Salz
  • ein großer Suppentopf oder                      ein Kessel über offenem Feuer
    1. Die Zwiebeln in etwa 1cm große Würfel scheiden, den Knoblauch fein hacken, die gerösteten Paprika in Streifen schneiden, die Bohnen und Kichererbsen abgießen, die gelben Linsen kurz in einem Sieb unter kaltem Wasser abspülen.
    2. Das Olivenöl in den Topf geben und die Zwiebelwürfel für etwa eine Minute bei großer Hitze andünsten.
    3. Den Knoblauch, die Paprikastreifen, Tomatenmark, Harissa, Kreuzkümmel, Koriander, geräuchertes Paprikapulver und 1 TL Salz dazugeben und unter Rühren eine weitere Minute rösten.
    4. Jetzt die Bohnen, die Kichererbsen und die Linsen unterrühren und mit 0,75 Liter Wasser aufgießen.
    5. Die Schältomaten grob zerkleinern und zusammen mit dem Saft in den Topf geben.
    6. Nun alles 30 Minuten zugedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Falls es zu dick wird noch ein wenig Wasser nachgießen.
    7. Fünf Minuten vor Ende der Kochzeit das Kakaopulver untermischen.
    8. Am Ende noch einmal mit Salz und Zitronensaft pikant abschmecken. Den Topf vom Herd nehmen und das Chili etwas durchziehen lassen.
    9. Inzwischen die Avocado halbieren, den Kern entfernen, das Fruchtfleisch auslöffeln und mit der abgeriebenen Zitronenschale, 5 EL Zitronensaft und einer Prise Salz mit dem Mixstab zu einer glatten Creme pürieren.
    10. Zum Servieren auf jede Portion Chili einen großen Löffel der Avocadocreme geben.

Stilecht gibt es dazu Tortillas (Fladen aus Mais- oder Weizenmehl), wenn möglich Vollkorn.

Tipps zu den Zutaten:

Die verschiedenen Bohnen und Kichererbsen können auch als getrocknete Varianten verarbeitet werden. Sie müssen dann allerdings vorgekocht sein. Die Bohnensorten dürfen natürlich verändert werden (z.B. weiße Bohnen, schwarze Bohnen). Wenn man kein Kakaopulver da hat, funktioniert es auch mit 3-4 Stücken dunkler Schokolade (mind. 70%ig). Statt Harissa, der nordafrikanischen Chilipaste, kann man auch Sambal Oelek (asiatische Gewürzsoße) oder frische Chilischoten benutzen. Die Dosierung muss man dann austesten,  je nach eigenem Schärfegeschmack.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

¡BUEN PROVECHO! 🙂


ca. 415 kcal pro Portion, 4 BE, vegan

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Lammtopf a la provencale

Lammtopf a la provencale

Nach den Feiertagen ist vor den Feiertagen, obwohl man ja nicht unbedingt einen Festtag braucht, um ein gutes Essen zu genießen. Und wenn dann alles so farbenfroh, gesund und aromatisch ist, kann es ruhig öfters mal einen Genusstag geben.

Die schon fast legendären Kräuter der Provence, zu denen immer Rosmarin, Thymian und Oregano gehören, bilden die Grundlage dieses leckeren Gerichts und sorgen für Würze und Duft. Hinzu kommen typische mediterrane Gemüse wie Aubergine, Paprika, Zucchini und Tomate, die nicht nur gesunde Vitamine sondern auch tolle Farben auf den Teller zaubern. Wer denkt bei dieser Mischung nicht sofort an laue Sommerabende und entspannte Urlaubstage. Wenn dann das Lammfleisch noch aus regionaler Züchtung stammt ist auch das Umweltgewissen beruhigt. Ein schönes Glas Rotwein dazu und der Genuss ist perfekt!

Zutaten für 5 Portionen:

  • 700 g Lammfleisch ohne Knochen (Keule oder Schulter)Zutaten für Lammtopf a la provencale
  • 275 g Aubergine, geputzt
  • 150 g grüne Paprika, geputzt
  • 200 g rote Paprika, geputzt
  • 150 g Schalotten, geschält
  • 3-4 Knoblauchzehen
  • 300 ml trockener Rotwein
  • 1 große Dose Schältomaten
  • 2 Zweige frischer Rosmarin
  • 4 Zweige frischer Thymian
  • 2 gehäufte TL getrockneten Oregano
  • 200 g gelbe Paprika, geputzt
  • 300 g Zucchini, geputzt
  • 4 EL Olivenöl, kaltgepresst
  • (Meer-)Salz, Pfeffer
    1. Das Lammfleisch in ca. 4 cm große Würfel schneiden. Vorher das überflüssige Fett entfernen.
    2. Die Aubergine, den grünen und den roten Paprika in ca. 3 cm große Stücke schneiden.
    3. Die Schalotten klein würfeln und den Knoblauch fein hacken.
    4. Die Schältomaten grob zerkleinern.
    5. Das Fleisch in zwei EL Olivenöl bei großer Hitze in einem großen Schmortopf mit Deckel scharf anbraten, so dass an allen Seiten Röstspuren zu sehen sind.
    6. Die Aubergine und den Paprika dazugeben und eine weitere Minute braten.
    7. Nun auch noch die Schalotten, den Knoblauch und die gewaschenen Kräuterzweige unterrühren und noch eine Minute weiterrösten.
    8. Jetzt mit dem Rotwein ablöschen und gleich die Schältomaten inklusive Saft mit in den Topf geben.
    9. Mit je zwei Teelöffeln Salz und getrocknetem Oregano würzen. Alles gut verrühren.
    10. Den Topf auf dem Rost (untere Schiene) in den Ofen stellen und zugedeckt bei 175 °C Ober-/Unterhitze zwei Stunden langsam schmoren.
    11. Dann den Topf aus dem Ofen nehmen, die verkochten Kräuterzweige herausfischen und noch eine viertel Stunde ruhen lassen.
    12. Inzwischen die Zucchini längs vierteln, die weichen „Kerne“ entfernen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die gelben Paprika in ca. 3 cm große Stücke schneiden.
    13. Das Gemüse in einer Pfanne mit 2 EL Olivenöl bei großer Hitze fünf Minuten rösten.
    14. Nun das Röstgemüse zu dem Fleisch geben, gut umrühren. Alles kräftig mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen und noch einmal mit Salz abschmecken.
    15. Den Eintopf auf Teller verteilen und noch ein paar frische Thymianblättchen darüber streuen.

Als Sättigungsbeilage passen sehr gut Rosmarinkartoffeln, Fächerkartoffeln oder einfach Baguette dazu.

Tipps zu den Zutaten:

Wer kein Lammfleisch mag, kann auch auf anderes Fleisch zurückgreifen. Sehr gut geeignet zum langsamen Schmoren bei relativ niedriger Temperatur ist Rind, Wildschwein und Hirsch.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

BON APPÉTIT! 🙂


ca. 375 kcal pro Portion, 1 BE, flexitarisch

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One Pot – Indian Style

One Pot - indisches Dal mit Reis

Heute kommt bei mir mal wieder alles in einen Topf, doch es ist diesmal keine Suppe. One Pots sind eine tolle Erfindung und optimal geeignet für alle, die Geschirrspülen und Töpfeschruppen hassen. Einfach Zutaten schnippeln, ab damit in einen einzigen Topf, Deckel drauf und kochen lassen. Man muss zwischendurch nicht einmal umrühren. So relaxed lässt sich eine leckere Mahlzeit zaubern.

Mein „Eintopf“ ist ein Dal-Gericht indischer Art. In Indien gehören Dals zu den Grundnahrungsmitteln. Es bezeichnet alles von Linsen über Bohnen bis Kichererbsen. Die Hülsenfrüchte werden meist gemeinsam mit Reis serviert, da diese Aminosäuren enthalten, die dem Reis fehlen. Zusammen mit viel Gemüse und aromatischen Gewürzen ergibt die Kombination ein vollwertiges, gesundes und proteinreiches Essen, nicht nur für Vegetarier. Die Mischung „Garam Masala“ besteht aus hitzeverursachenden Gewürzen wie zum Beispiel schwarzem Pfeffer, Nelken, Kardamom, Bochshornklee, Kreuzkümmel und Zimt. Allerdings hat jede indische Köchin ihre eigene Zusammenstellung aus mehr oder weniger vielen Zutaten. Ingwer, Garam Masala und etwas Chili bringen also Feuer in den One Pot, während Joghurt und Zitronensaft für die Frische sorgen.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 100 g rote LinsenZutaten für One Pot - indisches Dal mit Reis
  • 100 g Berglinsen
  • 150 g Naturreis
  • 50 g Schalotten, geschält
  • 2-3 Knoblauchzehen, geschält
  • 200 g Paprika, rot, geputzt
  • 200 g Spinat, tiefgekühlt,       möglichst portioniert
  • 20 g Ingwer
  • 250 g passierte Tomaten
  • 750 ml Wasser
  • 3 Lorbeerblätter
  • 1 EL kaltgepresstes Kokosöl
  • 1 1/2 TL Garam Masala
  • 1/2 TL Chili-Flocken
  • 150 g Naturjoghurt, 3,5 % Fett
  • 3 EL Zitronensaft
  • (Meer-)Salz
  • 1/2 Bund Petersilie, frisch gehackt
  • 1 großer Topf mit Deckel
    1. die Schalotten und den Knoblauch fein hacken
    2. den Ingwer in streichholzgroße Stifte schneiden, eine Hälfte zur Seite legen (als Deko), die andere Hälfte in kleine Würfel schneiden
    3. den Paprika erst in Streifen, dann in etwa 1 cm große Würfel schneiden, ein Viertel zur Seite legen (Deko)
    4. den Naturreis und die Linsen abwiegen, in einem Sieb unter fließendem kalten Wasser abspülen
    5. die restlichen Zutaten entsprechend abwiegen bzw. -messen und bereitstellen
    6. den Topf auf den Herd stellen, volle Hitze einschalten
    7. das Kokosöl erhitzen, Schalotten, Knoblauch, Ingwer, Lorbeerblätter, Garam Masala, Chiliflocken und Paprikawürfel in den Topf geben, eine halbe Minute unter Rühren anrösten
    8. mit dem Wasser aufgießen, passierte Tomaten, Naturreis, Linsen, Spinat und 1 TL Salz dazugeben, umrühren und alles einmal aufkochen
    9. nun den Deckel auf den Topf und 40 Minuten bei mittlerer Hitze (bei mir ist es die Stufe 1,5 von 3 Stufen) zugedeckt köcheln lassen, der Reis sollte dann weich und die Flüssigkeit nahezu verkocht sein
    10. den Topf vom Herd nehmen, die Lorbeerblätter rausfischen, 100 g Joghurt, den Zitronensaft und zwei Drittel der gehackten Petersilie unterrühren, nochmals mit Salz abschmecken

Das Gericht auf vier Teller verteilen und je Portion noch einen Klecks Joghurt, ein paar der vorher beiseitegelegten frischen Paprikawürfel und Ingwerstifte sowie gehackte Petersilie hinzufügen und gleich genießen.

Tipps zu den Zutaten:

Je nach Gewürzmischung schmeckt der One Pot etwas anders. Einfach mal verschiedene Garam Masalas ausprobieren. Die roten können durch gelbe Linsen und die Berglinsen durch Belugalinsen ersetzt werden. Statt des Naturjoghurts kann man auch Sojajoghurt oder Kokosmilch verwenden. Dann ist es sogar ein veganes Dal-Gericht. Wer auf Fleisch absolut nicht verzichten kann, gibt noch ein paar Hähnchenbrustwürfel dazu.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

NAMASTE! 🙂


ca. 375 kcal pro Portion, 5 BE, vegetarisch

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Nudel-Geflügel-Eintopf

Nudel-Geflügel-Eintopf - Wastecooking

Die Schlemmer-Festtage sind vorbei und der Kühlschrank steht voller Schüsseln und Schälchen mit lauter Resten. In meiner Familie wurden und werden Lebensmittel nie unbedacht weggeworfen. Schon meine Oma hat aus übriggebliebenem Fleisch und Gemüse bunte Aufläufe und aus gebratenen Klößen noch ein köstliches Mittagessen gezaubert. Nun könnte man sagen: „Früher war alles viel teurer und nicht so leicht zu bekommen“. Allerdings sind heute gute Lebensmittel mindestens genauso wertvoll und kein Stück sollte davon gedankenlos verschwendet werde. Eine fantasievolle Resteverwertung oder trendy ausgedrückt „Wastecooking“ ist also nicht nur Ehrensache sondern auch eine kreative Herausforderung, der ich mich jederzeit sehr gerne stelle.

Meine Mama hatte am ersten Weihnachtsfeiertag eine wunderbare Gans zubereitet und nach dem leckeren Festmahl blieb ein Topf Geflügelklein und Knochen mit Fleischresten übrig. Da meistens irgendwo noch Gemüse rumliegt (auch im Tiefkühlschrank) und Nudeln fast immer im Haus sind, lässt sich aus wenigen Zutaten ein echter Eintopfklassiker kochen. Und das Beste ist, dass man nicht wirklich ein Rezept dafür braucht. Trotzdem gibt es hier von mir eine kleine „Richtungsangabe“.

Zutaten für 3 Portionen:Geflügelbrühe - Gänsekarkasse

  • 1,5 Liter Geflügelbrühe
  • 150 g Geflügelfleisch ohne Haut  (z.B. Gans)
  • 150 g kleine Nudeln
  • ca. 650 g gemischtes Gemüse      (z.B. 150 g Zwiebel, 150 g Erbsen, 200 g Zucchini, 150 g Möhren), geputztZutaten Nudel-Geflügel-Eintopf
  • 1 Knoblauchzehe, geschält
  • 2 EL kaltgepresstes Rapsöl
  • 1 Prise Chili-Flocken
  • 3 EL Zitronensaft
  • (Meer-)Salz
  • 2 EL frisch gehackte Petersilie
  • 1 Suppentopf

 

    1. die Geflügelreste etwas zerkleinern, größere Fleischstücke beiseite legen, in einem passenden Topf alles mit ca. 2 Litern Wasser aufgießen und etwa eine Stunde zugedeckt bei kleiner Hitze auskochen
    2. den Topfinhalt durch ein Sieb abgießen, die Brühe auffangen, das ganze übrige Fleisch schön sauber von den Knochen lösen und in Stücke zerzupfen
    3. das Gemüse würfeln bzw. in gleichmäßige Stücke schneiden, den Knoblauch fein hacken und alles zusammen in Rapsöl etwa 5 Minuten anschwitzen, nicht braten
    4. mit der Geflügelbrühe aufgießen (vielleicht noch etwas Wasser dazu), die Nudeln unterrühren und so lange zugedeckt bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Pasta noch bissfest ist (zieht bissel nach)
    5. nun noch das Fleisch, die Chiliflocken, den Zitronensaft und die gehackte Petersilie untermischen, nicht mehr kochen,
    6. noch einmal mit Salz nach eigenem Gusto abschmecken

Tipps zu den Zutaten:

Normalerweise sind bei einer Gans (oder auch anderem Geflügel) noch Innereien wie Herz, Leber und Magen dabei. Falls diese nicht sowieso schon bei der Zubereitung der Soße verarbeitet wurden, einfach zusammen mit der Brühe kochen und dann klein geschnitten ebenfalls in den Eintopf geben. Der Geschmack ist super. Natürlich kann aus allen anderen Geflügeln wie z.B. Pute, Ente, Fasan oder Huhn eine genauso leckere Suppe entstehen. Auch beim Gemüse darf alles rein in den Topf was schmeckt. Egal ob Sellerie, Lauch, Broccoli, Pastinaken oder Bohnen, der Eintopf wird jedesmal anders, doch immer lecker.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

GUTEN APPETIT! 🙂


ca. 450 kcal pro Portion, 5 BE, flexitarisch

Minestrone

Minestrone

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer und kühler werden, ist die Zeit für wärmende, reichhaltige und gesunde Eintöpfe alla Mamma. Die italienische Version eines nahrhaften Gemüseeintopfes ist die Minestrone. Es gibt sicher so viele verschiedene Rezepte, wie es Mamas gibt. Daher ist dies nur eine Art „Vorschlag“ von mir. Wobei die Bohnen auf jeden Fall als Basis in die Suppe gehören. Sie sind nicht nur reich an Eiweiß und Vitaminen sondern sind auch schön sättigend. Leider verlieren die Borlottibohnen beim Kochen ihre wunderschöne Musterung und Farbe, doch dafür werden sie wunderbar zart und dick. Die Gemüse dürfen nach Belieben, Jahreszeit und Region variiert werden. So könnten zum Beispiel auch Sellerie (Stange und Knolle), Mangold und Kohlrabi Verwendung finden. Hauptsache das Gemüse ist frisch und schmeckt.  Die Tiefkühlerbsen sind allerdings eine gute Alternative, da frische Zuckererbsen schwer zu bekommen sind.

Zutaten für 6 Portionen:Borlottibohnen

  • 250 g Borlotti-Bohnen, getrocknet      (12 Std. in Wasser einweichen)
  • 60 g Zwiebeln, geschält
  • 2 Knoblauchzehen, geschält
  • 4 EL sehr gutes Olivenöl
  • 50 g Räuchertofu
  • 400 g Kartoffeln, geschält
  • 200 g Möhre, geputzt
  • 200 g Fenchelknolle, geputztBorlottibohnen (getrocknete Kerne)
  • 250 g Porree, geputzt
  • 25 g Tomatenmark
  • 400 g Schältomaten (kleine Dose)
  • 250 g Zucchini, geputzt
  • 150 g Erbsen (TK)
  • 2 l Gemüsebrühe (mögl. bio)
  • 5 Blätter Salbei
  • 10 Blätter Basilikum
  • (Meer-)Salz, Pfeffer
  • 90 g italien. Hartkäse (Pecorino)
  • 6 EL gehackte Petersilie
  • ein großer Suppentopf
  1. die Zwiebel und den Räuchertofu klein würfeln und den Knoblauch fein hacken
  2. die Kartoffeln, die Möhren und den Fenchel in ca. 1,5 cm große Würfel schneiden
  3. den Porree längs halbieren und in 1 cm breite Scheiben schneiden
  4. die Schältomaten grob hacken
  5. das Einweichwasser abgießen und die Bohnen mit kaltem Wasser abspülen
  6. das Olivenöl im Topf erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Tofu darin nicht zu heiß ca. 10 Minuten lang anschwitzen
  7. die Kartoffeln, Möhren, den Porree und Fenchel dazu geben und weitere 5 Minuten anbraten
  8. in der Topfmitte etwas Platz machen, das Tomatenmark dazu geben und kurz mit anrösten
  9. die Borlottibohnen, die Tomaten mit Saft sowie den Salbei und Basilikum in den Topf geben, alles gut durchrühren
  10. nun mit der Gemüsebrühe auffüllen, etwas salzen und bei kleiner Hitze 1 Stunde zugedeckt köcheln lassen, hin und wieder mal umrühren
  11.  inzwischen die Zucchini längs achteln und in 1 cm breite Stücke schneiden
  12. nach 1 Stunde die Zucchini und die gefrorenen Erbsen hineingeben, alles nochmal richtig aufkochen und noch 5 Minuten ziehen lassen
  13. dann mit Salz und Pfeffer nach eigenem Geschmack würzen

Zum Servieren mit gehackter Petersilie und geriebenem Hartkäse (Parmesan, Pecorino, Grana Padano) bestreuen.

Tipps zu den Zutaten:

Meine Rezeptvariante ist zwar vegetarisch, allerdings muss das nicht sein. Wer es noch deftiger und würziger mag, kann gern statt Räuchertofu Pancetta (italienischen Bauchspeck) oder Schinkenspeck verwenden. Wenn man keine Borlottibohnen bekommen kann, sind weiße Bohnen eine annehmbare Alternative. Zusätzlich können auch noch ein paar Minuten vor Kochende kleine Suppennudeln hinzugegeben werden. Die machen alles noch bissel dicker.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

BUON APPETITO! 🙂


ca. 375 kcal pro Portion, 4 BE, vegetarisch

Spargelrisotto

Spargelrisotto

Risotto kommt aus Italien, das ist allgemein bekannt. Doch obwohl das Gericht inzwischen in allen Regionen gegessen wird, stammt es doch ursprünglich aus Venetien und dem Piemont, weil dort die Reisanbaugebiete sind. Der Risottoreis ist ein Rundkornreis, der aufgrund seines Stärkegehalts beim Kochen sämig wird. Mit Langkornreis wie z.B. Basmati funktioniert das nicht. Es gibt mehrere Sorten Risottoreis in Italien. Die bekanntesten und auch bei uns gut erhältlichen sind der Arborio und der Carnaroli, wobei dieser der Beste sein soll und als „Königin der Reissorten“ bezeichnet wird. Ein Risotto ist normalerweise keine „Sättigungsbeilage“, sondern das eigenständige Gericht wird in der Regel als „Primo“ (erster Gang) eines italienischen Menüs serviert. Allerdings können die Portionen auch schon mal so üppig sein, dass danach kein weiterer Gang mehr rein geht.

Da nun endlich wieder frischer Spargel erhältlich ist, habe ich mich heute für diese Variante entschieden. Ich bevorzuge grünen Spargel, weil man den nicht schälen muss. Einfach den holzigen Teil unten abbrechen (bricht immer dort, ab wo die Stange zart ist) und schon kanns losgehen. Allerdings werfe ich die Enden nicht weg. Ich putze sie etwas und sammle sie in einem Beutel im Tiefkühlschrank. Daraus lässt sich mit anderen Gemüseresten bzw. -abschnitten später mal eine Brühe kochen. Natürlich ist der Spargel wieder ein sehr gesundes Saisongemüse. Er enthält wichtige Faserstoffe, Folsäure und besonders viel Kalium, wodurch er reinigend wirkt und gut für die Nieren- und Blasenfunktion ist. Außerdem hat er kaum Kalorien und kann somit „massenweise“ gefuttert werden. Jedoch gilt das nur solo, ohne fette Soßen oder Beilagen.

Zutaten für 3 Portionen:Zutaten für Spargelrisotto

  • 200 g Risottoreis (Carnaroli)
  • 50 g Schalotten, geschält
  • 3 Knoblauchzehen, geschält
  • 2 EL sehr gutes Olivenöl
  • 100 ml trockenen Weißwein
  • 500 ml Gemüsebrühe (mögl. bio)
  • 30 g Butter
  • 50 g Pecorino
  • Salz
  • ——————————————
  • 1 Bund grüner Spargel (500 g)
  • 1 EL Olivenöl
  • 5 g Butter (ca. 1 TL)
  • 2 EL weißen Balsamico-Essig
  • 10 große Basilikumblätter
  • 1 Fleischtomate (ca. 250 g)
  • (Meer-)Salz, Pfeffer

für die Deko beim Servieren noch ein paar Käsespäne, einige Basilikumblättchen und etwas Olivenöl

    1. zunächst ein paar Vorbereitungen: für den Reis die Schalotten ganz klein würfeln, den Knoblauch fein hacken, den Pecorino reiben, die Gemüsebrühe erwärmen
    2. von dem geputzten Spargel die Köpfe abschneiden, diese extra legen
    3. die Spargelstangen schräg in mundgerechte Stücke und die Fleischtomate in Würfel schneiden
    4. nun die Schalotten und den Knoblauch in einem beschichteten Topf mit 2 EL Olivenöl bei großer Hitze 1/2 Minute anbraten
    5. den Risottoreis dazugeben und eine weitere Minute braten, dabei ständig rühren
    6. mit dem Weißwein ablöschen und unter Rühren verkochen lassen, eine Prise Salz hinzugeben
    7. den Herd auf mittlere Hitze runterschalten, die Gemüsebrühe aufgießen und alles 20 Minuten offen köcheln lassen, gelegentlich umrühren; WICHTIG: wenn die Flüssigkeit verkocht ist bevor der Reis weich ist, immer wieder etwas Brühe oder Wasser dazugeben
    8. während der Reis kocht, die Spargelstücken (ohne Köpfe) mit einem Esslöffel Olivenöl und zwei Prisen Salz in einer Pfanne anbraten, dann weiter bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten im eigene Saft dünsten bis die Flüssigkeit weg ist, zwischendurch immer wieder etwas schwenken
    9. nun die Butter und die Spargelköpfe dazugeben und weitere 5 Minuten braten
    10. die Basilikumblätter zusammenrollen und in Streifen schneiden
    11. die Hitze unter der Pfanne abstellen, den weißen Balsamico-Essig und den Basilikum unterrühren, kräftig mit Pfeffer aus der Mühle würzen, mit Salz abschmecken
    12. die Tomatenwürfel untermischen, Pfanne vom Herd nehmen und 5 Minuten ruhen lassen
    13. der Reis sollte nun weich sein (bissfest ohne mehlig zu schmecken), nun Butterstücken und den geriebenen Pecorino einrühren, die Konsistenz soll an einen leicht flüssigen Brei erinnern, eventuell noch einen kleinen Schuss Brühe dazugeben
    14. zum Schluss den Reis mit dem Gemüse locker durchmischen und sofort mit ein paar frischen Basilikumblättchen, Käsespänen und einigen Tropfen Olivenöl heiß servieren

Tipps zu den Zutaten:

Das Risotto-Grundrezept ist an sich immer gleich. Beim Gemüse kann man seiner Fantasie, Lust und Laune freien Lauf lassen. Ich habe es schon mit Fenchel, Zucchini und Erbsen probiert. Ebenfalls super lecker. Es funktioniert sicher auch mit Brokkoli oder Aubergine und allen mediterranen Kräutern, je nachdem was gerade Saison hat. Statt des Pecorinos kann wie immer auch auf Parmesan oder Grana Padano zugegriffen werden. Bei Arborio-Reis könnte die Kochzeit etwas kürzer ausfallen, einfach mal testen.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

BUON APPETITO! 🙂


ca. 550 kcal pro Portion, 5 BE, vegetarisch

Linseneintopf mit Räuchertofu

Linseneintopf mit Räuchertofu

Es gibt wohl nur wenig deftigeres und bodenständigeres als deutschen Linseneintopf mit Würstchen oder Knacker. Ich denke dabei an Schulspeisung, Ferienlager und Campingurlaub, wobei der Eintopf meistens nicht schlecht geschmeckt hat. Nun gut, die Zeiten und das Leben haben sich geändert. Eine bewusste und gesündere Ernährung lässt mich über das ein oder andere alte Rezept nachdenken. Und ich glaube, eine leichtere Eintopfvariante gefunden zu haben, die mir zumindest für meine momentane Lebensweise passend erscheint.

Es gibt so wahnsinnig viele Möglichkeiten mit Linsen schmackhafte Gerichte zu kochen. In Indien gehören diese Hülsenfrüchte in unzähligen Sorten zur Basisküche. Da dort viel vegetarisch gegessen wird, decken Linsen mit ihrem sehr hohen Eiweißgehalt den Proteinbedarf. In Deutschland kommen meistens die braunen Tellerlinsen auf den Tisch. Dabei gibt es noch einige weitere Sorten (rote, grüne, gelbe, schwarze …), die durchaus lecker zubereitet werden können. Alle zusammen haben sie viele wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, also perfekt für die vollwertige und gesunde Ernährung. In meinem Rezept verwende ich Berglinsen. Diese müssen nicht eingeweicht werden, haben eine relativ kurze Kochzeit und bleiben schön bissfest. Zum geräucherten Tofu bleibt mir nur zu sagen, dass er einen tollen würzig-„fleischigen“ Rauchgeschmack hat und damit für mich die Wurst ersetzen kann. Er hat ganz wenig fett, doch dafür nochmal jede Menge gutes Eiweiß.

Zutaten für 5 Portionen:Zutaten für Linseneintopf mit Räuchertofu

  • 250 g Berglinsen
  • 250 g Kartoffeln, geschält
  • 250 g Möhren, geputzt
  • 100 g Zwiebeln, geschält
  • 1 Knoblauchzehe, geschält
  • 2 EL sehr gutes Olivenöl
  • 400 g Schältomaten (1 kl. Dose)
  • 1 Handvoll Basilikumblätter
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1,25 l Gemüsebrühe (mögl. bio)
  • (Meer-)Salz, Pfeffer
  • 150 g Räuchertofu
  • 3 EL Aceto Balsamico
    1. die Linsen in kaltem Wasser waschen, in einem Sieb abtropfen lassen
    2. die Kartoffeln und die Möhren in nicht zu große, gleichmässige Stücke schneiden
    3. die Dosentomaten zerkleinern
    4. die Fenchelsamen mit einem Teelöffel Salz im Mörser zu Pulver zermahlen
    5. die Zwiebel klein würfeln, den Knoblauch fein hacken und beides in zwei Esslöffeln Olivenöl kurz andünsten
    6. die Kartoffeln, Möhren, Tomaten, Linsen und das Gewürzpulver dazugeben
    7. die Tomatendose noch einmal mit Wasser füllen und in den Topf gießen
    8. die Basilikumblätter zerzupfen und hineingeben
    9. mit der Gemüsebrühe aufgießen, gut umrühren und alles zugedeckt bei mittlerer Hitze 20 Minuten köcheln lassen
    10. inzwischen den Räuchertofu in ähnlich große Stücke wie das Gemüse schneiden
    11. nach 20 Minuten die Tofuwürfel und den Balsamico-Essig unterrühren und weitere fünf Minuten köcheln lassen
    12. zum Schluss mit Pfeffer und Salz abschmecken

beim Servieren ein paar Basilikumblättchen darüberstreuen

Tipps zu den Zutaten:

Wem der Tofu suspekt erscheint, kann natürlich auch weiterhin Würstchen hineinschneiden. Dennoch könnte man es erstmal ohne testen. Statt Berglinsen gehen auch Tellerlinsen (braun) oder Puy-Linsen (grün), dabei sollte dann nur die Garzeit entsprechend angepasst werden. Rote Linsen würde ich für den Eintopf nicht benutzen, die zerfallen zu schnell beim Kochen. Allerdings habe ich hierfür ein tolles Suppenrezept, dass ich irgenwann mal noch bringen werde.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

GUTEN APPETIT! 🙂


ca. 340 kcal pro Portion, 3 BE, vegan

Zuppa di cereali – Cerealiensuppe

Zuppa di cereali - Cerealiensuppe

Als ich damals in dem toskanischen Ristorante auf der Speisekarte „Zuppa di cereali“ gelesen habe, konnte ich mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Auch die deutsche Übersetzung „Suppe aus Getreide und Hülsenfrüchten“ klang eher unsexy. Trotzdem war ich neugierig und dachte, wenn ich jetzt einmal hier bin, koste ich das mal. Und ich hab es keine Sekunde bereut. Diese uritalienische eintopfige Suppe aus Gemüse, Bohnen, Linsen, Reis, Getreide und Kräutern war göttlich lecker. Nun wusste ich endlich, wozu diese bunten Linsen-/Bohnen-/Körner-Mischungen verwendet wurden, die es in der Markthalle von Livorno überall zu kaufen gab. Zu Hause bin ich dann zufällig auf ein Rezept für diese Zuppa gestoßen und wollte sie natürlich selbst mal ausprobieren. Zuerst fand ich in einem Bio-Naturkostladen eine Cerealienmischung, später dann auch beim italienischen Lebensmittelhändler. Und schon ging das Kochen los. Ganz spontan kann man jedoch nicht bei der Zubereitung sein. Die Hülsenfrüchte sollten unbedingt 12 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Davon darf man sich aber nicht abschrecken lassen. Es ist eben Slow Food und deswegen so gut. Außerdem ist eine Kombination aus Bohnen / Linsen und Vollkorngetreide perfekt für die gesunde vollwertige Ernährung, da sie sich durch ihren Eiweiß-, Ballaststoff- und Vitamingehalt super ergänzen.

Übrigens kommt der Begriff „Cerealien“ von Ceres, der römischen Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Die Suppe ist also doch sexy.

Zutaten für 4 Portionen:Zuppa di cereali - Cerealiensuppe

  • 250 g Cerealienmix  (12 Std. in kaltem Wasser einweichen)
  • 100 g Staudensellerie, geputzt
  • 50 g Zwiebeln, geschält
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL sehr gutes Olivenöl
  • 1,50 l Gemüsebrühe (mögl. bio)
  • 200 g Wirsingkohl, geputzt
  • 100 g Möhre, geputzt
  • 100 g Porree, geputzt
  • 4 – 5 Zweige Thymian
  • 2 – 3 Zweige Rosmarin
  • (Meer-)Salz, Pfeffer
  • 2 EL Zitronensaft
  • ein großer Suppentopf

für die Deko 100 g Brot in Würfel schneiden und diese in etwas Olivenöl goldbraun anrösten, noch ein paar abgezupfte Thymianblättchen aufheben

    1. die geschälten Zwiebeln in kleine Würfel und den Sellerie in schmale Scheiben schneiden, den Knoblauch fein hacken, alles in zwei Esslöffeln Olivenöl leicht anbraten
    2. den eingeweichten Bohnen/Getreidemix abtropfen lassen und mit in den Topf geben
    3. mit der Gemüsebrühe aufgießen und 15 Minuten zugedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen
    4. inzwischen den Wirsing und den Porree in Streifen sowie die Möhre in feine Scheiben schneiden
    5. das Gemüse und die ganzen Kräuterzweige nach der Viertelstunde mit in den Topf geben, mit ca. einem Teelöffel Salz würzen
    6. weitere 30 Minuten bei mittlerer Hitze zugedeckt köcheln lassen (bzw. solange, bis die Bohnen weich genug sind)
    7. nun die Kräuterstängel herausfischen, mit Pfeffer und Salz abschmecken und noch zwei Esslöffel Zitronensaft als Frischekick unterrühren

zum Servieren pro Portion einige gerösteten Brotwürfel auf die Suppe geben und frische Thymianblättchen darüberstreuen

Tipps zu den Zutaten:

Sollte keine fertige Cerealienmischung erhältlich sein, kann man die auch selbst zusammenbasteln aus einheimischen Produkten. Eine Variante wäre zum Beispiel: Wachtelbohnen + weiße Bohnen + rote Linsen + Berglinsen + grüne Erbsen + Naturreis + Dinkelkörner (getrocknet zu gleichen Teilen). In Italien wird oft Cavolo nero, der Schwarzkohl, für Gemüsesuppen benutzt. Leider gibt es den bei uns nur sehr selten auf den Märkten. Deswegen habe ich Wirsingkohl genommen. Eine weitere Alternative ist auf jeden Fall auch deutscher Grünkohl.

PS: Den grün-weißen Topflappen vom Startfoto gibt es, auch in anderen Farben, im Dawanda-Shop von SonnenblumeDESIGN unter http://de.dawanda.com/shop/sonnenblume-design

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

BUON APPETITO! 🙂


ca. 350 kcal pro Portion, 4 BE, vegan

Möhren-Hähnchen-Eintopf

Möhren-Hähnchen-Eintopf mit Ingwer

Wir kennen doch alle den Spruch: „Möhren sind gut für die Augen oder hast du schon mal einen Hasen mit Brille gesehen?“ So richtig glauben kann ich das nicht, denn obwohl mich meine Mama schon als Baby mit Möhrensaft abgefüllt hat, bin ich um die Brille nicht herumgekommen. Ich mag die Möhren trotzdem und wenn sie schon nichts an meiner Sehschärfe ändern, so sind sie doch generell extrem gesund. Neben jeder Menge Vitaminen enthalten sie richtig viel Beta-Carotin (deswegen orange-rot). Aus diesem stellt unser Körper selbst Vitamin A her, was dann wiederum schützend auf Magen und Darm wirkt. Allerdings ist es unbedingt notwendig, immer etwas Butter oder Öl zu den Möhren zu essen, da Beta-Carotin fettlöslich ist und erst so wirksam wird. Witzigerweise lagert sich der Farbstoff auch mehr oder weniger in der Haut ab, so dass man durch regelmäßigen Möhrenverzehr die blasse Winterhaut ein bisschen aufpeppen kann.

Wer braucht da noch ein Solarium, das macht nur Falten. Mit Möhren bringen wir die Sonne von innen in die Haut und der Ingwer wärm schön durch. Also: „Hattu Möhrn?“

Zutaten für 3 Portionen:Zutaten für Möhren-Hähnchen-Eintopf

  • 750 g Möhren
  • 100 g Zwiebel
  • 1 walnussgroßes Stück Ingwer
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 20 g Butter
  • 1 TL Zucker
  • 250 ml Orangensaft (mögl. frischgepresst)
  • 750 ml Hühnerbrühe
  • 250 g Hähnchenbrust
  • getrocknete Chilischote
  • Salz
  • 1 EL Zitronensaft (frisch)
  • 1 EL Kartoffelstärke

für die Deko und als Grün-Kick etwas Schnittlauch

  1. die Möhren gründlich waschen, putzen und in gleichmäßige Scheiben schneiden
  2. die Zwiebeln schälen, vierteln und in Ringe schneiden
  3. den Ingwer schälen und fein reiben (dabei bleiben die harten Fasern übrig)
  4. den Knoblauch schälen und fein hacken
  5. das Hähnchenfleisch in nicht zu große Würfel schneiden
  6. die Butter im Suppentopf langsam schmelzen lassen
  7. die Zwiebel- und Möhrenscheiben sowie einen Teelöffel Zucker und eine Prise Salz dazugeben
  8. bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten andünsten
  9. den geriebenen Ingwer und gehackten Knoblauch dazugeben, umrühren
  10. mit dem Orangensaft und der Hühnerbrühe aufgießen
  11. etwas getrockneten Chili hineinkrümeln (wer es nicht so scharf mag, weglassen)
  12. aufkochen und die Hähnchenwürfel hineingeben, umrühren
  13. nun bei mittlerer Hitze und geschlossenem Topfdeckel 10 Minuten köcheln lassen
  14. einen gestrichenen Esslöffel Kartoffelstärke in einem Schluck kaltem Wasser auflösen, unter rühren in den Eintopf geben und nochmal aufkochen (zum Andicken)
  15. nach eigenem Geschmack mit Zitronensaft und Salz abschmecken

auch hier gilt wieder: lieber noch ein paar Stunden ziehen lassen und wieder aufwärmen; zum Servieren mit Schnittlauchröllchen bestreuen; mir schmeckt dazu am besten getoastetes Vollkornbrot

Tipps zu den Zutaten:

Ich kaufe am liebsten Bio-Möhren. Die brauche ich nicht zu schälen, da sich kaum Schadstoffe in der Schale befinden sollten. Hier schneide ich nur unschöne Stellen heraus. Das geht schneller und macht viel weniger Abfall. Toll sind auch die vielen neuen Möhrensorten von hellgelb bis dunkellila. Die machen den Eintopf wirklich bunt. Natürlich ist selbstgekochte Brühe aus Suppenhuhn und Gemüse immer die Beste, nicht nur bei Erkältung. Allerdings macht das etwas Arbeit und braucht Zeit. Bei Gelegenheit werde ich hier mal mein Rezept kundtun. Statt Kartoffelmehl kann auch Maisstärke (Speisestärke) zum Andicken benutzt werden. Das macht keinen Unterschied.

Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.

GUTEN APPETIT! 🙂


ca. 310 kcal pro Portion, 3 BE, flexitarisch