Wer denkt bei Fenchel nicht zuerst an „sehr gesunden“ Tee? Zugegeben, vor einigen Jahren hätte ich da auch noch die Hand gehoben. Jetzt allerdings ist Fenchel für mich eines der leckersten und vielfältigsten Gemüse überhaupt und alles andere als langweilig oder geschmacksneutral. Egal ob roh, gegrillt, gedünstet, gebraten oder überbacken, mir gefällt dieser feine Anisgeschmack in jeder Form. In den Mittelmeerländern wird die Knolle unter anderem in Salaten, Suppen, Eintöpfen und Pastasaucen verarbeitet. Auch die Samen bzw. Früchte kommen eben nicht nur in den Tee. Eine italienische Salsiccia (grobe Bratwurst) oder Finocchiona (Fenchelsalami) ist ohne das aromatische Gewürz nicht denkbar. Außerdem finden sich die Körnchen in verschiedenen Gewürzmischungen von asiatisch bis afrikanisch. Nicht zuletzt wegen seiner ätherischen Öle hat Fenchel eine positiven Wirkung bei Verdauungsproblemen oder Erkältungsbeschwerden und ist damit eine echte Heilpflanze.
In jedem Fall lässt sich Fenchel super mit Fisch kombinieren. So entstehen leichte Gerichte, die sich ganz fix und frisch zubereiten lassen.
- 700 g Fenchel mit Grün, geputzt
- 50 g Zwiebel, geschält
- 1 Knoblauchzehe, geschält
- 1 TL Fenchelsamen
- 2 EL sehr gutes Olivenöl
- 150 g Kartoffel, geschält
- 400 ml Tomatensaft
- 600 ml Gemüsebrühe (mögl. bio)
- (Meer-)Salz, Pfeffer
- 2 EL Zitronensaft
- 300 g Lachsfilet ohne Haut
- 1/2 Bund Dill
- ein großer Suppentopf
- den Fenchel (inklusive Strunk) in feine Streifen schneiden oder hobeln, Fenchelgrün grob hacken, die Kartoffel würfeln
- die Zwiebel klein schneiden und den Knoblauch hacken, mit dem Fenchelsamen in Olivenöl kurz anrösten
- die Fenchelstreifen, Kartoffelwürfel und einen Teelöffel Salz dazugeben, kurz mitbraten
- mit dem Tomatensaft und der Gemüsebrühe aufgießen und 20 Minuten zugedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen
- das Lachsfilet in etwa 3-cm-große Würfel schneiden
- die Suppe mit dem Mixstab pürieren (bis zur gewünschten Konsistenz)
- mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer nach eigenem Gusto abschmecken, nochmals zum Kochen bringen und dann den Herd ausschalten
- die Lachsstücke in die heiße Suppe legen und 5 Minuten gar ziehen lassen
- den Dill hacken und schön gefühlvoll unter die Suppe rühren
beim Servieren noch ein paar frische Dillspitzen darüberstreuen
Tipps zu den Zutaten:
Frischer Zuchtlachs, wenn möglich sogar in Bioqualität, ist meine erste Wahl. Natürlich kann auch anderer Salzwasserfisch verwendet werden. Ich könnte mir Seelachs, Kabeljau oder Victoriasee-Barsch vorstellen, allerdings verzichte ich auf Tiefkühlware.
Nun also mutig ausprobieren, schmecken lassen und glücklich sein.
GUTEN APPETIT! 🙂
ca. 370 kcal pro Portion, 2 BE, flexitarisch